Was ist Blattgold?

Als Blattgold werden sehr dünne Folien bezeichnet, die aus einem metallischen Werkstoff gewonnen wurden. Dieser Werkstoff besteht zum größten Teil aus Gold und aus noch mindestens einem anderen Element. Blattgold ist eine Variante um Dinge zu vergolden. Dabei ist es beabsichtigt, dass Dinge wie Bilderrahmen und Ikonen optisch so wirken, als wären sie aus echtem Gold. Seit mehr als 5.000 Jahren gibt es das Handwerk des Goldschlägers. In Deutschland begannen die Handwerker vor 500 Jahren damit, Blattgold herzustellen. Zu dieser Zeit beschäftigte sich jeder sechste Einwohner der Stadt Schwabach in Bayern mit dem Goldschläger-Handwerk. Die mittelfränkische Stadt wurde zum Weltzentrum der Blattgold-Herstellung. Die Herstellung der feinen Goldfolien ist immer noch zum Teil Handarbeit, was die Arbeit mühsam und langwierig macht.

Zu Beginn wird das Gold geschmolzen. Wird eine bestimmte Farbe gewünscht, kann mit Silber das Gold aufgehellt- und mit Kupfer das Gold abgedunkelt werden. Die Legierung wird in einen kleinen Barren gegossen. Nach dem Abkühlen wälzt der Goldschläger den Barren zu einem langen Band aus. Ist die Dicke von 0,07 Millimeter erreicht, werden daraus kleine Quadrate ausgeschnitten. Anschließend werden die Quadrate mit einem Stahlhammer gequetscht. Dafür legt der Goldschläger viele Goldquadrate abwechselnd mit Montgolfier-Papier übereinander. Nachdem etwa 600 Goldquadrate und Papier gestapelt und geschnürt wurden, startet der Goldschläger die Quetsche, um die Dicke der Goldquadrate auf 0,006 Millimeter zu reduzieren.

Nachdem die Goldblättchen auf sechs mal sechs Zentimeter geschnitten wurden, erfolgt eine weitere Hammerbearbeitung, nach der sie eine Dicke von 0,001 Millimeter erreichen. Diesmal wird dünneres Papier benutzt, das mit einer Gipsmischung versehen ist, damit die zarten Blättchen nicht ankleben. Um die Blättchen anzufassen, werden Holzpinzetten verwendet. Der letzte Arbeitsschritt ist das Hämmern in der Dünnschlagform, in die bis zu 2.500 Goldblättchen passen. Die Goldblättchen werden mit Kunststoffolie voneinander getrennt. Nachdem der Goldschläger mit einem schweren Hammer über zwei Stunden lang auf die Goldblättchen eingeschlagen hat, erreichen diese eine Dicke von 0,0001 Millimeter, die vor dem Verkauf in gleich große Quadrate geschnitten werden. Blattgold kann man handelsüblich erwerben und kaufen.